ÖRM 2010

1. Baumschlager Raimund     
2. Waldherr Andreas     
3. Saibel Mario     
4. Harrach Beppo     
5. Grössing Gerwald
13. Pasteiner Reinhard

Leiben 09


2009 war ein mehr als gutes Rallye-Jahr

Reinhard Pasteiner

In seiner ersten vollen Saison erreicht der 38-jährige Niederösterreicher den hervorragenden siebenten Gesamtrang in der Meisterschaft

Für das nächste Jahr konnten bereits zwei große Sponsoren gewonnen werden.

Nach den sieben Läufen der Österreichischen Rallye Meisterschaft 2009 ist Reinhard Pasteiner ein sehr zufriedener Mann. Dabei hatte sich der Unternehmer aus St. Pölten zu Beginn des Jahres ein sehr hohes Ziel gesteckt, denn ein Top-10-Platz sollte es am Ende schon sein. Und dies, obwohl Reinhard Pasteiner seine erste volle Rallyesaison bestritt. 2008 war der frühere Siegläufer der Superbike-Szene in einem Trainingslager in Schweden beim nationalen Vizemeister Johan Rudengreen zum ersten Mal in einem Boliden gesessen. Im Waldviertel hatte er dann Ende des Jahres mit einem sensationellen 10. Platz erneut aufhorchen lassen. Und dieses Jahr bestätigte der 38-jährige Niederösterreicher die Vorschusslorbeeren und übertraf sogar noch seine eigenen Erwartungen: er beendete die ÖM 2009 auf dem hervorragenden siebenten Endrang in Division I.

Doch der Reihe nach. Bei der Jänner-Rallye (3.-4. Jänner 2009) ging das Duo Reinhard Pasteiner / Freddy Fuchs zum ersten Mal mit dem ATC Bioethanol Mitsubishi Lancer Evo IX aus dem Hause Stengg Motorsport an den Start. Und machte am zweiten Tag gleich mit einem Schneehaufen Bekanntschaft. Doch Coach Fritz Waldherr streute nach dem 15. Endgrang Rosen: „Trotz aller Umstände hat Reinhard eine sehr gute Leistung abgeliefert und das Auto unbeschadet ins Ziel gebracht. Das zählt.“ Und tatsächlich konnte dieser Rang beim ersten Antreten bei einer derart herausfordernden Rallye als Erfolg gewertet werden.

Bei der BP Ultimate Rallye im Lavanttal vom 27. bis 28. März ging es dann mit Endrang 13 noch ein Stückchen besser, auch wenn Pasteiner selbst die Leistung als eher durchwachsen ansah: „Es ist frei nach dem Motto: mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Momentan erarbeiten wir uns jeden Punkt sehr hart.“

Der Zwischenstopp bei der Triestingtal-Rallye (18.4.2009) war dann etwas „verwünscht“. Erstens hatte sich der Niederösterreicher im Vorfeld bei Tests im Waldviertel an der rechten Hand verletzt. Zweitens musste danach der ATC Bioethanol Mitsubishi Lancer Evo IX völlig neu aufgebaut werden. Und zu schlechter Letzt musste Co Freddy Fuchs aus beruflichen Gründen passen und wurde durch die erfahrene Daniela Weissengruber ersetzt. So endete das Abenteuer bereits nach drei Sonderprüfungen, als sich Pasteiner den Achsträger an einem Baumstumpf beschädigte. Positives gab es trotzdem mitzunehmen, denn Pasteiner war zu diesem Zeitpunkt auf dem ausgezeichneten fünften Rang gelegen.

Bei der Bosch Super plus Rallye in Pinggau (1./2. Mai 2009) passte dann aber alles. Vor allem auch die Zusammenarbeit mit dem neuen, kurzfristig eingesprungenen Co Gerald Winter. Der mit drei Titeln erfolgreichste „Vorleser“ der Saison 2008 blieb dann auch bis Ende des Jahres an Pasteiners Seite. Und prompt erzielte der 38-jährige in Pinggau mit dem 9. Endrang das bisher beste Resultat seiner Rallye-Karriere. Ausserdem betätigte er sich als ‚Hellseher‘:„Ich denke, dass es ganz allein an uns liegt. Wenn wir diese Beständigkeit weiter an den Tag legen und bei jeder Rallye punkten, dann sind wir mit Sicherheit in der Lage unser hohes Ziel schon im ersten Jahr zu erreichen.“

Die Castrol Judenburg-Pölstal Rallye vom 5. bis 6. Juni 2009 war völliges Neuland für Reinhard Pasteiner: „Hier war ich noch nicht einmal als Zuschauer.“ Umso bemerkenswerter, dass er mit dem zehnten Rang erneut in den Top-Tenin Folge Punkte eroberte landete und damit zum vierten Mal . Dies, obwohl Pasteiner/Winter teilweise nur auf drei Zylindern unterwegs waren. Trotzdem ließ Pasteiner nichts auf den Boliden kommen: „Wir sind ständig auf Speed-Suche und das macht sich bezahlt. Wir verstehen unseren ATC Bioethanol Mitsubishi immer besser.“

Die „Heimrallye“ in Marburg (3./4. Juli 2009) – eine Filiale von Pasteiners ATC Generalunternehmung befindet sich nur 60 Kilometer von Marburg entfernt – war dann allerdings keine Reise wert, denn vor der zweiten Sonderprüfung, der ersten am Samstag, streikte das vordere Differential und bescherte Reinhard Pasteiner den ersten Ausfall in der ÖM. Am Abend zuvor hatte der Niederösterreicher jedoch sein Talent eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Beim Auftakt, dem 4,55 Kilometer langen Rundkurs in Maribor, war er auf dem sensationellen dritten Platz gelandet.

Die Sommerpause überbrückte Reinhard Pasteiner Ende August mit einem hervorragenden 5. Platz bei der Rally Primorje Ajdovscina, bevor es zum sechsten Staatsmeisterschaftslauf, der ARBÖ Admont Rallye (25./26. 9. 2009), ging.Dort bewiesen Pasteiner/Winter dann, dass man sich auch über einen 24. Geamtrang so richtig freuen kann. Der 38-jähirge Unternehmer aus St. Pölten war nämlich bis zur letzten Sonderprüfung auf dem siebenten Platz gelegen und das beste Resultat seiner Karriere schien nur noch Formsache zu sein – ja, sogar Platz sechs war noch in Reichweite. Doch auf dem Rundkurs in Hall kostete ein Reifenschaden dann über zehn Minuten und den Platz im absoluten Spitzenfeld. Reinhard Pasteiner strahlte trotzdem: „Ich bin mit dieser Rallye so glücklich, dass ich mich sogar über den 24. Platz freuen kann. Wir haben uns enorm weiterentwickelt und können mit der Spitze mithalten. Das ist entscheidend. Unsere einzelnen SP-Zeiten sind einfach fantastisch. Jetzt suchen wir nicht mehr den Rhythmus, sondern nähern uns schon dem Grenzbereich an.“

Bei der Herbst-Rallye Leiben (3.10.2009) erlebte Reinhard Pasteiner dann die paradoxeste Situation seiner bisherigen Karriere. Nach einem Auftakt nach Maß (5. Platz), zerstörte eine kleine Unachtsamkeit die Hoffnung auf ein Spitzenresultat. Auf dem Rundkurs der SP 2 (Seiterndorf) drehte der Niederösterreicher eine Ehrenrunde. Das heißt: anstatt der vorgegebenen zwei Runden absolvierten Pasteiner/Winter derer drei. „Leider war der Tripmaster falsch eingestellt und so stimmte die Kilometrierung nicht. Das ist ein Fehler den
man sich nicht vorstellen kann, dass er passiert“, so Pasteiner. Danach jedoch zeigte der 38- jährige, was an diesem Tag drinnen gewesen wäre: er erzielte eine Bestzeit(!), fünf Mal die drittschnellste Zeit und zwei Mal die fünftbeste Gesamtzeit. Doch die Aufholjagd blieb unbelohnt, denn auf der letzten Sonderprüfung musste der Niederösterreicher mit kaputtem Differential aufgeben.

Die Rallye Waldviertel (30./31. Oktober 2009) hingegen bildete einen nahezu perfekten Saisonabschluss. Mit dem 9. Gesamtrang stellte Reinhard Pasteiner nicht nur sein bestes Ergebnis ein, sondern sicherte sich auch den ausgezeichneten 7. Endrang in der österreichischen Staatsmeisterschaft. Besonders zufrieden war der Unternehmer aus St. Pölten mit seiner Leistung auf Schotter am zweiten Tag: „Natürlich fehlt uns auf Schotter noch die Erfahrung. Doch wir haben uns sehr gewissenhaft auf diese Aufgabe vorbereitet. Das Gefühl im Auto wurde von Kilometer zu Kilometer besser. Auch auf der langen Sonderprüfung haben wir nie den Rhythmus verloren und konnten uns so gegen einige sehr starke Teams durchsetzen.“

Dass ein solcher Erfolg nicht das Verdienst eines einzigen Mannes ist, weiß natürlich auch Reinhard Pasteiner: „Ich möchte mich herzlich bedanken. Bei den Sponsoren für ihre Treue und Unterstützung, aber natürlich auch bei meinen drei Co’s, bei Fritz Waldherr und dem gesamten Team von Stengg Motorsport, ohne deren hervorragende Arbeit dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre.“

Fürs nächste Jahr kann schon verraten werden, dass das Team steht und das Auto für die Saison 2010 völlig neu aufgebaut wird.

Ausserdem sind bereits zwei große Sponsoren mit an Bord. Damit steht einem vielleicht noch erfolgreicherem Rallyejahr 2010 nichts im Wege.


Endstand in der ÖM nach sieben Läufen Division I:

 
1. Raimund Baumschlager 117 Punkte
2. Manfred Stohl 78 Punkte
3. Andreas Waldherr 68 Punkte
4. Alexander Tazreiter 57 Punkte
5. Hannes  Danzinger 52 Punkte,
6. Patrick Winter 51 Punkte
7. Reinhard Pasteiner 36 Punkte
8. Mario Saibel und Willi Rabl 35 Punkte
10. Walter Kovar 30 Punkte.


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